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Bienensterben - Na und?

  • Autorenbild: Christina
    Christina
  • 16. Dez. 2024
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 1. Feb.

Das Bienensterben ist eines der wichtigsten Umweltprobleme unserer Zeit. Immer mehr Bienenpopulationen schrumpfen weltweit drastisch, was nicht nur für ImkerInnen, sondern auch für uns alle verheerende Folgen hat. Bienen sind unverzichtbar für die Bestäubung von Pflanzen – ohne sie würden viele unserer täglich genuzten Lebensmittel verschwinden.

Doch warum sterben Bienen? Was bedroht sie und was können wir als Einzelne dagegen tun? In diesem Beitrag beleuchten wir die Ursachen, Folgen und praktische Lösungen für dieses Problem.


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Die Hauptursachen des Bienensterbens


  • Die Varroa-Milbe – Ein richtig doofer Parasit

    Die Varroa-Milbe gilt als eine der Hauptursachen für das Bienensterben. Diese kleinen Parasiten befallen die Honigbienen und saugen deren "Blut". Dadurch schwächen sie die Bienen, übertragen Viren und können ganze Völker, in kurzer Zeit, zum Kollabieren bringen. Laut Studien verlieren ImkerInnen in Österreich jedes Jahr etwa 10 bis 30 Prozent ihrer Bienenvölker durch die Varroa-Milbe!


 Die Varroa Milbe
Die Varroa Milbe

  • Die Asiatische Hornisse – Ein neuer Feind

    Die aus Asien eingeschleppte Hornissenart (Vespa velutina) ist ein weiterer großer Feind der Bienen. Diese Hornissen jagen Honigbienen gezielt und können ganze Bienenvölker dezimieren. In Österreich wurde die asiatische Hornisse erstmals 2021 nachgewiesen, vor allem in den südlichen Regionen wie der Steiermark und dem Burgenland. Experten befürchten, dass sich die Hornisse in den kommenden Jahren weiter ausbreiten wird. Ein einziges Hornissenvolk kann bis zu 30.000 Bienen pro Jahr erbeuten.


Asiatische Hornisse
Asiatische Hornisse

  • Landwirtschaft und Insektizide

    Die intensive Landwirtschaft und der Einsatz von Pestiziden (insbesondere Neonicotinoide) wirken sich extrem negativ auf Bienen aus. Diese chemischen Stoffe schwächen das Nervensystem der Insekten, stören deren Orientierungssinn und machen sie anfälliger für Krankheiten und Parasiten. In Österreich zeigen Studien, dass die Anzahl der Insekten in den letzten 20 Jahren um etwa 40 Prozent zurückgegangen ist. Ein großer Teil davon betrifft die Bienen.


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  • Klimawandel und Zerstörung von Lebensräumen

    Der Klimawandel führt zu veränderten Wetterbedingungen, die für Bienen problematisch sind. Plötzliche Wetterextreme, Dürreperioden und verfrühte Blühte können dazu führen, dass Bienen nicht genug Nahrung finden. In Österreich gibt es außerdem immer weniger natürliche Lebensräume für Wildbienen. Laut Studien sind in Österreich bereits mehr als 30 Prozent der Wildbienenarten gefährdet oder vom Aussterben bedroht.



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Warum betrifft uns das Bienensterben?

Ohne Bienen würde unser Ökosystem ins Wanken geraten. Bienen sind für die Bestäubung von etwa 80 Prozent unserer Nutzpflanzen verantwortlich. Dazu gehören Äpfel, Kirschen, Erdbeeren, Tomaten und viele andere Obst- und Gemüsearten. Ein Rückgang der Bienenpopulation würde daher:


  • Die Vielfalt unserer Nahrung einschränken.

  • Preise für Obst und Gemüse in die Höhe treiben.

  • Die Biodiversität gefährden, da auch Wildpflanzen auf Bestäubung angewiesen sind.


Ohne Bienen müssten wir Menschen die Bestäubung von Hand übernehmen, wie es in einigen Regionen Chinas bereits geschieht – eine teure und aufwendige Angelegenheit.


Ein Drittel unserer Nahrung hängt direkt oder indirekt von der Bestäubung durch Bienen ab. 


In Österreich liegt der wirtschaftliche Wert der Bestäubung durch Bienen laut Schätzungen bei etwa 500 Millionen Euro pro Jahr.


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Was können wir gegen das Bienensterben tun?

Auch wenn das Problem global ist, kann jeder Einzelne etwas beitragen. Im Grunde ist es tatsächlich sehr einfach einen Insektenfreundlichen Garten zu haben!

Nach dem Motto: Je wilder desto besser!

Hier sind einige Tipps:


Tipps für den heimischen Garten oder auch den kleinen Stadtbalkon

  1. Bienenfreundliche Pflanzen wählen:

    Setze auf blühende Pflanzen wie Lavendel, Wildblumen, Sonnenblumen, Salbei und Klee. Diese Pflanzen bieten Nahrung und sind einfach zu pflegen.

  2. Ein Insektenhotel bauen:

    Ein selbstgebautes Insektenhotel bietet Wildbienen und anderen Nützlingen ein Zuhause. Bei gekauften Insektenhotels kann es lange dauern bis jemand einzieht da sie meistens "zu perfekt" sind.

  3. Keine chemischen Spritzmittel verwenden:

    Verwende keine Pestizide und Herbizide im Garten!

  4. Trinkstellen einrichten:

    Eine flache Wasserschale mit kleinen Steinen oder Korkenscheiben hilft Bienen, sicher zu trinken.

  5. Rasen weniger oft mähen:

    Ein wilderer Garten mit Blühpflanzen ist ein Paradies für Bienen und alle anderen Insekten.


Langfristige Lösungen für das Bienensterben

Um das Bienensterben nachhaltig zu stoppen, braucht es politische und gesellschaftliche Veränderungen:


  • Ein Verbot gefährlicher Pestizide:

    In Österreich wurde bereits der Einsatz bestimmter Neonicotinoide eingeschränkt, doch es bleibt noch viel zu tun.

  • Mehr Biodiversität in der Landwirtschaft:

    Weg von Monokulturen, hin zu blühenden Feldern und Hecken.

  • Forschung und Bildung:

    Aufklärung der Bevölkerung und Forschung zu bienenfreundlichen Alternativen sind essenziell.

  • Klimaschutz ernst nehmen:

    Der Klimawandel verschärft das Problem und muss global bekämpft werden.


Fazit: Wir alle sind gefragt!

Das Bienensterben ist kein isoliertes Problem – es betrifft uns alle. Ohne Bienen verlieren wir nicht nur wertvolle Bestäuber, sondern auch die Vielfalt und Verfügbarkeit unserer Nahrungsmittel. Ob im eigenen Garten, auf dem Balkon oder beim Einkaufen: Jeder Schritt zählt, um die Bienen zu schützen.

Es muss jetzt nicht jeder ImkerIn werden aber mit ein paar kleinen Änderungen in deinem Alltag kannst du schon viel bewegen!


In diesem Sinne:

Bee Can Do It

 
 
 

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